Wege aus der Stressfalle

Stress reduzieren heißt, an sich selbst zu arbeiten

Was gibt mir Kraft? Wie komme ich zur Ruhe? In stressigen Situationen reagieren Menschen oft unterschiedlich und auch beim Stressabbau gibt es nicht eine Methode für alle.

Grundsätzlich gilt: Wer sich selbst besser kennt und weiß, was ihm gut tut, kann auch mit Stress besser umgehen.

Stress ist eine natürliche Reaktion auf Belastungssituationen. Wie wir in Stresssituationen reagieren und welche Möglichkeiten der Stressverarbeitung wir haben, hängt einerseits von unseren genetischen Dispositionen und andererseits von den vorherrschenden Umweltbedingungen ab.

Es ist wichtig, dass wir verstehen, was in unserem Körper vorgeht, wenn wir Stresssituationen ausgesetzt sind. Nur dann können wir auch aktiv in diese Prozesse eingreifen und der Stressfalle entkommen. Wie bei vielen Dingen im Leben, gilt auch für den Stress: Die Dosis macht das Gift. Natürlich im übertragenen Sinne. Zuviel Stress schadet uns auf Dauer, da die natürliche Stressreaktion in der heutigen Zeit auf körperlicher Ebene nicht zu Ende geführt wird. Wenn man bedenkt, dass bei Stressbelastungen Hormone wie Noradrenalin, Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet werden und diese für verschiedene körperliche Reaktionen, wie z.B. erhöhte Puls- und Atemfrequenz und einen erhöhten Blutdruck verantwortlich sind, ist es nicht verwunderlich, dass diese sensiblen Systeme bei langanhaltenden Stresszuständen aus dem Gleichgewicht geraten können. Insbesondere wenn keine Abreaktion der dauerhaften Anspannung z.B. durch Sport erfolgt, kann es zu Überlastungen des Organismus kommen. Verschiedene Alarmsignale im Form vom muskulären Verspannungen, chronischen Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Magen-Darm-Problemen, können Anzeichen einer ständigen Stressbelastung sein, die eine Gefahr für Körper und Seele darstellen können.

Um Menschen auf dem Weg der Selbsterkenntnis zu helfen, wird zwischen drei Stresstypen unterschieden:

Gazelle, Löwe oder Schafsbock?

Abgebildet ist eine Gazelle.

Die Gazelle

Die Gazelle steht als Herdentier sinnbildlich für die Gemeinschaft, für das Streben nach Harmonie. Nur zusammen ist die Gefahr zu überwinden. Nicht die direkte Konfrontation wird gesucht, sondern in der Flucht scheint der Erfolg zu liegen.

Abgebildet ist ein Löwe.

Der Löwe

Der Löwe ist in ständiger Bereitschaft und das scheinbar harmlose Schnurren kann in wenigen Sekunden zum Fauchen und zum Angriff werden. Ist der Angriff vorüber, wird aber aus der Bestie auch schnell wieder ein netter, ungefährlicher Geselle.

Abgebildet ist ein Schaf

Der Schafbock

Der Schafbock ist ein Einzelgänger, der in der freien Natur nicht im Verbund der Herde lebt. Die Herde wird natürlich als Rückzugsort gebraucht, im Wesentlichen wird die Existenz aber sehr individuell gestaltet. Ruhe ist dabei ein zentraler Teil, nur wenn sie gewahrt wird, kann eine friedliche Koexistenz entstehen.

Stress – ein uralter Instinkt

„Absolute Reinformen sind eher selten“, sagt Trainer Thomas Daub. Für ihn ist das System ein Hilfsmittel, um zu erkennen, welche Stressmuster dominieren und welche Entspannungsstrategien zur eigenen Person passen. „Was macht mir Spaß? Was gibt mir Kraft? Wenn ich das weiß, kann ich viel effektiver entspannen.“ Und das ist in unserem oft hektischen Alltag wichtiger denn je. „Stress ist eine natürliche Reaktion, ein uralter Instinkt“, erklärt Daub weiter. Bei Gefahr werden Kräfte mobilisiert, der Körper ist in Alarmbereitschaft. Für unsere Vorfahren war das überlebenswichtig,
um zum Beispiel vor wilden Tieren zu fliehen oder um zu kämpfen. Zwar sind heute keine Säbelzahntiger mehr hinter uns her – dafür zerren 1.000 andere Dinge an unseren Nerven, vom morgendlichen Stau im Berufsverkehr bis zum Berg Akten auf dem Schreibtisch. Auch auf diese Reize reagiert der Körper mit dem alten Programm der Stressreaktion: Der Blutdruck steigt, Stresshormone
werden ausgeschüttet, die Atmung wird schneller. Hält diese Anspannung an und sorgen wir nicht für ausreichend Erholungsphasen, wird Stress zum Gesundheitsrisiko. Gereiztheit, Herz-Kreislauf-Probleme, ein geschwächtes Immunsystem oder Erschöpfungszustände sind nur einige mögliche Folgen.

"Keine Angst vor Stress"-Flyer
Wir haben jeweils eine Übung für die drei verschiedenen Stresstypen für Sie.

Der zertifizierte Präventionskurs

Das Konzept setzt sich zusammen aus einem 90 minütigen „Face to Face-Seminar“ und einem onlinebasierten Selbstlernmodul mit einem Umfang von 8 x 45 Minuten.

Gut zu wissen:

Wir übernehmen gerne einen Teil der Kosten für den zertifizierten Präventionskurs „Wege aus der Stressfalle“. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.bkk-diakonie.de/gesundheitskurse/