Der Magen – unser fleißiger Vorarbeiter

Wie jeder Organismus benötigt der menschliche Körper Energie. Diese Energie bezieht der Mensch aus der Nahrung. Das Verdauungssystem arbeitet dabei sehr effizient und entzieht der Nahrung alle Bestandteile, die der Körper verwerten kann. Der Schlüssel zum Erfolg ist Arbeitsteilung. Dabei spielt der Magen eine besondere Rolle.

Der Weg unserer Nahrung

Die eigentliche Nährstoffaufnahme findet hauptsächlich im Darm statt. Zuvor muss die Nahrung jedoch in einen aufnahmefähigen Zustand gebracht werden. Schon der bloße Anblick oder Geruch von Essen gibt den Startschuss für den Verdauungsprozess. Der Magen produziert Magensäure und das Wasser läuft im Mund zusammen, bevor der erste Bissen den Mund erreicht. Dort angekommen, wird die Nahrung zerkleinert. Im Speichel enthaltene Enzyme spalten Kohlenhydrate auf, bevor der Speisebrei samt Speichel in den Magen wandert. Die linke Seite des Magens ist kurz, während die rechte Seite sich nach außen wölbt. Diese Sichelform vereinfacht den Verdauungsprozess. Flüssigkeiten gleiten durch die Speiseröhre, an der linken Magenwand entlang, auf direktem Weg zum Magenausgang. Feste Nahrung dagegen landet über den linksseitigen Mageneingang an der rechten Magenwand. Das Innere des Magens ist faltig und mit einer Magenschleimhaut ausgekleidet, die Magensaft produziert. Neben Wasser besteht dieser Magensaft vornehmlich aus Salzsäure und Verdauungsenzymen. Diese Enzyme sind für die Eiweißaufspaltung zuständig und die Salzsäure wirkt keimtötend. Um zu verhindern, dass der Magensaft die Magenschleimhaut selbst verdaut, produzieren Schleimdrüsen einen magensaftresistenten Schleim, der die Magenwand schützt. Unterstützt wird die Zersetzung von den Muskeln in der Magenwand, die den Inhalt des Magens in Bewegung bringen. Etwa alle 30 Sekunden passiert ein kleiner Teil des Speisebreis den Magenausgang – den Pförtner – in Richtung Zwölffingerdarm.

Wie viel Zeit die Nahrung im Magen verbringt, hängt davon ab, woraus sie besteht. Kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Nudeln oder Toastbrot werden schnell vom Magen in den Dünndarm weitergeleitet und führen durch ihre Verdauung zu einem Anstieg des Blutzuckers. Kohlenhydrate sind daher schnelle Energielieferanten, machen allerdings nicht lange satt. Proteine und Fett, wie beispielsweise Schweinefleisch, benötigen mehr Zeit, um im Magen verdaut zu werden. Das Sättigungsgefühl hält somit länger an, ein Energieschub lässt jedoch eine Weile auf sich warten. Die Verdauung von Eiweiß und Fett verbraucht Energie, bevor sie neue Energie liefert. Daher fühlt man sich nach dem Essen müde.

Erkrankungen des Magens

Falsche Ernährung, Rauchen oder Stress können sich negativ auf die Verdauung auswirken. Ein Problem, das schwer im Magen liegt, ist nicht bloß eine Redensart. Wenn Stress zu Magenkrämpfen, Übelkeit oder Verstopfung führt, spricht man von einem Reizmagen. In manchen Fällen kann der Selbstverdauungsschutz des Magens gestört werden, was dann zu einer Magenschleimhautentzündung oder zu einem Magengeschwür führt. Fettiges Essen, aber auch Nikotin- und Alkoholkonsum können dafür verantwortlich sein, dass Magensäure in die Speiseröhre gelangt und Sodbrennen verursacht. Neben Magensäure neutralisierenden Medikamenten kann in einigen Fällen auch ein Glas Milch Linderung verschaffen.

 

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