Die Seele – Essenz des Menschen

Der Begriff „Seele“ wird in unserem Alltag viel verwendet, gern auch in Redewendungen. „Er ist eine gute Seele“, sagen wir und meinen damit die besondere Güte eines Menschen. „In der Seele zerrissen“ ist, wer im Innern einen sehr schwierigen Konflikt mit sich austrägt. Und „ein Herz und eine Seele“ sind zwei Menschen, die sich blendend verstehen.
Laut einer aktuellen Umfrage des Onlinedienstes Statista glauben 70 Prozent der Deutschen an die Existenz einer Seele. Dabei sind die Bedeutungen des Wortes Seele vielfältig, je nach den Traditionen und Lehren, in denen es vorkommt. So wird Seele zum Beispiel häufig mit dem Begriff Psyche gleichgesetzt. In vielen Religionen wird die Seele als Träger des Lebens eines Individuums gesehen. Oft ist damit die Annahme
verbunden, die Seele sei hinsichtlich ihrer Existenz vom Körper  und damit auch vom Tod unabhängig und mithin unsterblich. Die Idee einer unvergänglichen Essenz des Menschen ist viel älter als die
abendländische Philosophie. Bereits in den Höhlenmalereien von
Lascaux im Südwesten Frankreichs, die vor mindestens 15.000 Jahren entstanden, ist der Geist der Toten als Vogel dargestellt.

Wenn das seelische Wohlbefinden aus dem Gleichgewicht gerät …

Wie dem auch sei: Seele oder Psyche – man kann sie nicht sehen,
aber dennoch ist sie da. Das merkt man vor allem dann, wenn das
seelische Wohlbefinden aus dem Gleichgewicht kommt. Der Duden
gibt darauf eine eindeutige Antwort: Unter Psyche versteht man
die „Gesamtheit des menschlichen Fühlens, Empfindens“. Kommt
dieses aus der Balance, spricht man von psychischen Störungen,
die von A wie Angst bis Z wie Zwang reichen können. Niemand ist
gegen sie immun. Die meisten von ihnen können aber, wenn sie
frühzeitig diagnostiziert werden, genauso behandelt oder geheilt
werden wie viele körperliche Leiden.
Psychische (oder seelische) Störungen sind heutzutage kein Einzelschicksal mehr. Fast jeder dritte Mensch leidet Schätzungen zufolge mindestens einmal im Leben an einer psychischen Erkrankung.
Das macht sich auch in der Wirtschaft bemerkbar: Psychische
Störungen nehmen inzwischen den vierten Platz ein, wenn es um
Krankheitstage geht. Außerdem sind seit Jahren die meisten Fehltage auf psychische Störungen zurückzuführen. Und diese Tendenz
ist weiter steigend.

Ist die Seele materiell messbar – wiegt sie 21g?
1907 führte der Arzt Duncan MacDougall aus Massachusetts
Versuche durch, die beweisen sollten, dass die Seele ein Gewicht hat und daher der Körper unmittelbar nach dem Tod an
Gewicht verliert. Er wog sterbenskranke Menschen im Augenblick
ihres Todes und stellte einen durchschnittlichen Gewichtsverlust von 21 g fest. Später versuchte MacDougall die Seele
als Schatten auf Röntgenbilder zu identifizieren. Heute gelten
diese Untersuchungen als unwissenschaftlich und widerlegt.
Nach den Experimenten von Duncan MacDougall wurde 2003
ein amerikanischer Film „21 Gramm“ genannt.

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