Rot, gelb, grün, lecker

Sie sind schnell zubereitet und bringen Abwechselung in den Speiseplan. Die Rede ist von Smoothies, ein Trend aus den USA, der sich auch hierzulande erfolgreich durchgesetzt hat. Kein Wunder: Der pürierte Mix aus Früchten ist praktisch und lecker zugleich. Doch wie sieht es mit dem Gesundheitsfaktor aus? Ernährungsexperten klären auf.

Besser selbstgemacht

Wenn es schnell gehen muss, greifen Verbraucher gerne zu fertigen Smoothies aus dem Supermarkt, weiß Diätassistentin Ulrike Schweitzer. „Als Ausnahme ist das okay und besser als eine gesüßte Limonade oder ein Schokoriegel“, sagt die Fachfrau. Allerdings enthalten Fertigprodukte oft zusätzlichen Zucker, Fruchtsaft oder Zusatzstoffe, manchmal sind sie auch pasteurisiert. „Das bedeutet immer einen Vitaminverlust.“ Und noch ein Punkt ist der Leiterin der Schule für Diätassistenz des Ev. Klinikums Bethel in Bielefeld wichtig: Die kleinen Fläschchen sorgen für viel Müll, der die Umwelt belastet.

Gesünder, preiswerter und ökologisch sinnvoller ist es, den praktischen Snack selbst zu mixen, am besten mit regionalen Früchten der Saison, sagt Ulrike Schweitzer. Smoothies sind eine erfrischende Zwischenmahlzeit, die sättigt, ohne zu belasten. Frisch verzehrt enthalten sie leicht verdauliche Kohlenhydrate, wasserlösliche Ballaststoffe, die im Körper unerwünschte Stoffe binden, sowie reichlich Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, die die Gesundheit fördern und die Abwehrkräfte stärken. Damit auch die fettlöslichen Carotine verwertet werden können, empfiehlt die Fachfrau zum Beispiel etwas Yoghurt oder Kefir beizufügen.

Kombinieren und probieren

Sowieso sind der Kombinier- und Experimentierfreude keine Grenzen gesetzt, auch Gemüse und Kräuter können in den Mixer. „Grüne Smoothies sind dabei nicht besser oder schlechter als Frucht-Smoothies. Das ist eine reine Geschmacksfrage.“ Und noch einen Pluspunkt gibt es: Lebensmittel, die zu schade für die Tonne sind, können in einem Smoothie gut verwertet werden. Eine überreife Banane oder ein paar übrig gebliebene Möhren wandern einfach in den Mixer. „Erfahrungsgemäß ist es allerdings besser, sich auf zwei, drei Sorten zu konzentrieren und nicht zu viel durcheinander zu mischen. Das schmeckt oft nicht“, so Schweitzer.

Ebenso darf nicht vergessen werden, dass auch selbst gemachte Smoothies Zucker aus dem Obst enthalten. Menschen mit einer Fruchzuckerunverträglichkeit sollten genau auf die Zutaten achten und Diabetiker müssen die Portionen so berechnen, wie andere Lebensmittel auch. Zudem setzt der Sättigungseffekt beim „flüssigen Obst“ oft später später ein, als wenn das Obst gegessen wird.

Genießen in Maßen lautet die Devise. „Ein bis zwei Portionen am Tag sind im Allgemeinen gut verträglich“, sagt die Ernährungsexpertin. Für ältere Menschen, die harte Sachen nicht mehr gut kauen können, sind Smoothies eine interessante Alternative. Und Kindern bieten sie einen Anreiz, etwas „Gesundes“ zu probieren. Allerdings sollten Kinder Früchte unbedingt auch in fester Form essen, Möhren knabbern oder in einen Apfel beißen, betont Ulrike Schweitzer. „Das Kauen stärkt Zähne und Kiefer und ist ganz wichtig.“ Es gilt: Smoothies sind eine praktische Ergänzung, Obst und Gemüse gehören zusätzlich aber auch unpüriert auf den Teller.

Fünf am Tag

Für eine gesunde Ernährung empfehlen Experten fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag, doch das schaffen nur wenige. Ein Smoothie kann helfen, die Vitaminlücke zu schließen. Im Gegensatz zu Säften enthalten Smoothies die komplette Frucht. Das Fruchtpüree verleiht dem Getränk die typisch sämige Konsistenz, daher auch der Name, der sich von dem englischen Wort smooth ableitet, also weich, geschmeidig. Für die Zubereitung braucht man einen Standmixer und Früchte. Dann heißt es: Obst und Gemüse gründlich waschen, Stiele und Kerne entfernen, kleinschneiden und die Stückchen in den Mixer geben. Zerkleinerte Eiswürfel können mitgemixt werden, das macht den Smoothie kühl und cremig.

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