So kommt der Ton über die Lippen

Wenn die Stimmt wegbleibt

Lehrer, Sänger, Nachrichtensprecher, aber auch Pfarrer, Erzieherinnen, Call-Center-Mitarbeiter oder Sporttrainer – sie alle sind ganz besonders auf die Überzeugungskraft ihrer Stimme angewiesen. Versagt die Stimme, fehlt ihnen ihr wichtigstes Werkzeug.
Durch das permanente Sprechen werden die Stimmbänder – zunächst unbemerkt – stark strapaziert. Belasten wir unsere Stimme zu sehr oder gebrauchen sie falsch, kann es sein, dass sich das Gewebe der Stimmlippen verändert und diese nicht mehr regelmäßig schwingen. Schlimmstenfalls bleibt die Stimme komplett weg.

Stimmbänder, Stimme, Stimmlippen?

Meistens verwenden wir den Begriff Stimmbänder umgangssprachlich und meinen damit eigentlich die Stimmlippen. Die Stimmbänder sind ein Teil der Stimmlippen. Diese bestehen zusätzlich aus den Stimmmuskeln und einer Schleimhaut. Nur durch das Zusammenspiel dieser drei Gewebeschichten können wir Töne erzeugen. Durch die Schwingung der Stimmbänder kann der Mensch verschiedene Laute und Töne sprechen. Sind die Stimmbänder entspannt, werden tiefe Töne gesprochen, sind sie angespannt, werden hohe Töne gesprochen. Bei tiefen Tönen schwingen die Stimmbänder nur langsam, bei hohen Tönen schwingen sie schnell. An der Erzeugung von tiefen und hohen Tönen sind übrigens 50 Muskeln beteiligt. Nur so gelingt die Feinabstimmung, um beim Singen einen Ton in einer exakten Höhe auch genau zu treffen. Die Stimmbänder sind beim Sprechen und Singen ununterbrochen in Bewegung. Außerdem strömen mit der Atemluft auch Krankheitserreger durch den Kehlkopf hindurch und können sich hier festsetzen – zwei Hauptursachen für eine Stimmbandentzündung. Auch äußere Faktoren wie trockene Luft, Rauchen, zu viel Alkohol, Nervosität oder Stress können dafür sorgen, dass man keinen Ton mehr herausbringt.

Stimmübungen

Bei Stimmübungen kommt es nicht darauf an, besonders schön zu klingen. Vielmehr ist es ein Training für das optimale Zusammenspiel der verschiedenen Teile der Stimmmuskulatur. Und so manche Übung muss sogar merkwürdig klingen, damit sie funktioniert. Auf geht's: Machen Sie ein Pferde-Schnauben nach. „Brrrrrrr ...“ Ober- und Unterlippe sollten dabei 30 Sekunden lang flattern. Wenn Sie damit aufhören, sollte sich Ihr Mundbereich leicht kribbelig anfühlen. Expertentipp: Am besten ausprobieren, wenn Sie alleine sind, denn man sieht nicht immer intelligent aus, wenn man seine Stimme trainiert.

Zur Not auch mal schweigen...

Um die Sprechgesundheit bei aller Belastung zu erhalten oder wieder herzustellen, gilt es, ein paar „stimmige“ Tipps zu beachten: Bei Heiserkeit sollte man die Stimme schonen und nicht gegen die Heiserkeit ankämpfen. Ansonsten kann es passieren, dass sich die Stimmbänder nicht mehr voll regenerieren. Es können sich Knötchen auf den Stimmbändern bilden, die das reibungslose Vibrieren stören. Jedes gesprochene Wort reizt die Stimmbänder. Also am besten ein paar Tage lang still sein – auch wenn es schwerfällt. Vor allem sollte man sich nicht andauernd räuspern oder flüstern. Dies sind für den Körper ungewohnte Geräusche, die auch gesunde Stimmbänder mehr fordern als normales Reden.

... und viel trinken

Viel trinken tut der Stimme gut. Empfehlenswert ist außerdem, die Atemwege feucht zu halten. Ein bewährtes Mittel dafür ist die Inhalation von Sole, Salbei- oder Kamillenextrakt. Die Wohnung ausreichend zu lüften, kann ebenfalls nicht schaden. Und im Winter stellt man am besten einen Wasserbehälter auf die Heizkörper.

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