Waschbrettbauch, Bizeps & Co.: Der Mensch und seine Muskeln

Muskeln und ihr schlummerndes Potential

Über 600 Muskeln befinden sich im Körper eines jeden Menschen. Er wird bereits mit ihnen geboren und kann lediglich ihre Größe beeinflussen. Nicht jeder Muskel wird so zur Schau gestellt wie ein trainierter Bizeps oder ein Waschbrettbauch. Viele Muskeln agieren im Verborgenen. Am Naserümpfen sind sie ebenso beteiligt wie an der Verdauung.

Weil Muskeln im Körper viele verschiedene Aufgaben erfüllen müssen, haben sie ebenso vielfältige Formen. Allen gemein ist die Art der Bewegung, die sogenannte Muskelkontraktion. Der Auslöser einer solchen Muskelkontraktion ist ein Nervenimpuls. Sobald dieser Impuls nachlässt, entspannt sich der Muskel. Dieses Erschlaffen der Muskulatur wird als Muskelrelaxation bezeichnet. Die sogenannte quergestreifte Muskulatur, auch Skelettmuskulatur genannt, wird vom zentralen Nervensystem gesteuert und kann bewusst vom Menschen kontrolliert werden. Die glatte Muskulatur hingegen wird von Hormonen und dem vegetativen Nervensystem gesteuert und kann nicht vom Menschen willentlich beeinflusst werden. Der Herzmuskel passt in keine der beiden Kategorien. Er arbeitet Tag und Nacht, um den Blutkreislauf in Gang zu halten.

Den Faszien kommt eine besondere Rolle zu

Skelettmuskeln erfüllen unterschiedliche Funktionen im Körper. Neben ihrer wärmenden Funktion bestehen ihre Hauptaufgaben in Bewegung und Stabilisierung. Eine entscheidende Rolle im reibungslosen Ablauf dieser Funktionen wird dem Bindegewebe, den Bändern und den Sehnen zugeschrieben, die die Muskeln umschließen. Faszien, Faserbündel aus Kollagen und Elastin, stehen seit einiger Zeit besonders im Fokus der Wissenschaft. Das fasziale Gewebe sorgt mithilfe von eingelagertem Wasser dafür, dass Muskelfasern reibungslos aneinander entlanggleiten. Ist das Bindegewebe nicht ausreichend mit Wasser versorgt, kann es zu Verdickungen der Faszien kommen – mit schmerzhaften Auswirkungen auf die darunterliegende Muskulatur.

Ursachen von Muskelschmerzen sind vielfältig

Eine häufige Ursache für Muskelschmerzen ist  Überlastung. Durch Überbeanspruchung tritt beispielsweise ein Muskelfaserriss oder Muskelkater auf. Treten Schmerzen unabhängig von körperlicher Belastung auf, können auch Durchblutungsstörungen der Auslöser sein. Auch Krankheiten können Muskelschmerzen verursachen. Darüber hinaus kennt bestimmt Jeder Schmerzhafte Muskelkrämpfe, die unverhofft mitten in der Nacht auftreten: hier ist meist ein Mangel an bestimmten Elektrolyten verantwortlich.

Bleiben Sie in Bewegung

Wird der Körper oder werden einzelne Körperteile für lange Zeit nicht bewegt, kann dies die Muskulatur schwächen. Um diese Rückbildung der Muskeln zu verhindern, sind Physiotherapie und Reha- Maßnahmen meist Bestandteil der Behandlung von Verletzungen und Krankheiten. Physiotherapie kann außerdem präventiv eingesetzt werden, um Verletzungen vorzubeugen und die Beweglichkeit zu erhalten. Die Behandlungsmethoden in der Physiotherapie sind vielfältig und reichen von manueller Therapie über Weichteiltechniken bis hin zu osteopathischen Anwendungen.

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