Zöliakie – Wenn Getreide krank macht

Zum Frühstück Haferflocken mit Milch, mittags ein leckeres Pasta-Gericht, nachmittags Kuchen und abends ein Käsebrot. Getreidehaltige Produkte sind für viele Menschen ein selbstverständlicher Bestandteil des Speiseplans. Nicht so für Menschen mit Zöliakie.

Zöliakie ist eine Erkrankung des Dünndarms. Im gesunden Darm vergrößern sogenannte Zotten die Darmoberfläche um ein Vielfaches und gewährleisten damit die Aufnahme aller Nährstoffe in ausreichendem Maße. Bei Zöliakie schädigen und zerstören Bestandteile des Getreideeiweißes Gluten diese Dünndarmzotten. Typische Symptome sind starke, unangenehm riechende Durchfälle mit hoher Fettausscheidung, ein aufgeblähter Bauch, Gewichtsverlust, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Haarausfall und Muskelschwäche. Die Symptome können bereits im ersten Lebensjahr auftreten. Ältere Kinder und Erwachsene haben meist keine eindeutigen klinischen Zeichen. Die Symptome zeigen sich dann zum Beispiel durch einen Eisenmangel, Folsäuremangel, verminderte Knochendichte, aber auch Depressionen, teigige Haut und Fertilitätsstörungen.

Therapie

Es gibt nur eine wirksame Therapie bei Zöliakie: das Meiden von Gluten. Dann bilden sich nach kurzer Zeit die Darmzotten neu und nehmen ihre normale Funktion wieder auf. Die Diät muss jedoch ein Leben lang eingehalten werden. Auch schon die kleinsten Diätfehler können wieder zu Beschwerden führen. In der Praxis bedeutet dies, dass die Getreidesorten Weizen, Gerste, Grünkern, Roggen, Hafer und Dinkel sowie verwandte Urkornarten wie Kamut und Einkorn und alle daraus hergestellten Lebensmittel wie z.B. Mehl, Grieß, Müsliflocken und Paniermehl, gemieden werden müssen. Das gilt auch für daraus hergestellte Produkte wie Kuchen, Kekse, Salzstangen, Bier und Malzbier. Bei Fertiggerichten, gebundenen Saucen, Suppen, Gewürzmischungen, Pommes Frites, Eis, Ketchup und bei Mund- und Zahnpflegeprodukten ist ebenfalls Vorsicht geboten. Auch hinter dem Begriff „Pflanzeneiweiß“ kann sich Weizengluten verbergen. Seit 2005 müssen glutenhaltige Zutaten auf der Zutatenliste verpackter Produkte angegeben werden.

Gesunde Alternativen

Erlaubt sind hingegen Produkte und Mehle aus Mais, Reis, Soja, Hirse, Buchweizen, Quinoa, Amaranth, Kichererbsen und Teff, einer Hirseart. Ohne die herkömmlichen weitverbreiteten Getreide auszukommen, erfordert etwas Übung. Glutenfreie Küche ist trotz allem nicht langweilig. Mittlerweile werden viele Produkte dazu angeboten. Beim Start in ein glutenfreies Leben helfen Ernährungsfachleute.

Versierte Fachkräfte finden Sie schnell und unkompliziert beim RICHTIG ESSEN INSTITUT. Und das Beste: Die BKK Diakonie beteiligt sich in der Regel zu 80 Prozent an den entstehenden Kosten! Weitere Infos: Deutsche Zöliakie Gesellschaft, www.dzg-online.de.