Helfen und helfen lassen

Unsere Gesellschaft wird immer älter – und pflegebedürftiger. Soziale Berufe haben also eine gute Zukunft. Doch sie haben es auch in sich, denn die Belastungen im Arbeitsalltag sind oft sehr groß. Nicht selten braucht derjenige, der hilft, irgendwann selbst Hilfe.

Krankmeldungen aufgrund psychischer Erkrankungen steigen generell, das belegen Statistiken. Stress, Mobbing, Burnout oder Depression werden aber häufig von Nichtbetroffenen als Modekrankheiten belächelt und nicht wirklich ernst genommen.

Spezialfall soziale Berufe

Eine besonders gefährdete Berufsgruppe sind zweifellos Beschäftigte in sozialen und pflegerischen Berufen, wie man anhand von Zahlen belegen kann. Ein Grund: Die Arbeitsbelastung ist bei ihnen in der Regel extrem hoch, denn es gibt vielerorts zu wenig Personal für zu viele zu betreuende Menschen. Hinzu kommt die oft anzutreffende Persönlichkeitsstruktur von Menschen in sozialen Berufen. Die Aufmerksamkeit des Helfers richtet sich überwiegend auf andere Menschen und Situationen.

In der Folge wird das eigene Befinden zurückgestellt. Gerade diese besondere Eigenschaft kann dazu führen, dass im Laufe des Berufsalltags die Selbstwahrnehmung zusehends zu kurz kommt. Die oder der Betroffene wird gleichgültig gegenüber sich selbst. Hinzu kommt häufig ein hoher Anspruch an das eigene Berufsverständnis, dem man aufgrund des beschriebenen äußeren Drucks nur schwer gerecht werden kann. Man bleibt dann also hinter den eigenen Erwartungen und dem beruflichen Selbstverständnis zurück, was ein permanent schlechtes Gewissen erzeugt.

Alles zusammen ergibt dann unter Umständen eine äußerst ungesunde Mischung mit gravierenden Folgen. „Das Berufsrisiko einer psychischen Erkrankung besteht in allen Berufsfeldern, überdurchschnittlich stark betroffen sind allerdings die Sozialberufe“, weiß Frank Großheimann, Fachmann für dieses Gebiet bei der BKK Diakonie. „In einigen Arbeitsfeldern liegt der Anteil der Arbeitsunfähigkeitszeiten durch psychische Erkrankungen bei bis zu 25 Prozent“, nennt Großheimann eine erschreckende Zahl. Die BKK Diakonie widmet sich diesem Thema deshalb besonders und engagiert sich sehr stark im betrieblichen Gesundheitsmanagement. „Betriebliche Gesundheitspolitik und betriebliches Gesundheitsmanagement sind Felder, die in Zukunft eine steigende Bedeutung haben werden“, ist Großheimann überzeugt (s. auch Interview). Verschiedene Angebote der BKK Diakonie stehen interessierten Einrichtungen, Trägern und Unternehmen zur Verfügung und können bei Bedarf abgerufen werden.

Einzelheiten und Ansprechpartner sind auf unserer Homepage unter dem Stichwort „für Arbeitgeber“ zu finden.

Bin ich der Typ für die Arbeit mit Menschen?

Nach Expertenschätzungen werden 2020 allein im stationären Bereich bundesweit rund 50.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt. Die beruflichen Perspektiven in diesem Bereich sind also außergewöhnlich gut. Fest steht aber: Soziale Berufe kann nicht jeder.

Bin ich der Typ für die Arbeit mit Menschen? Ein Berufseinsteigertest der Fachhochschule der Diakonie – zu finden in der neuen BKK-Broschüre „Jung, sozial, engagiert?“ – versucht das herauszufinden. Er fragt ab, was dem Getesteten im Leben wichtig ist und wie er mit anderen Menschen umgeht. Letztlich soll der Test dabei helfen, sich selbst genauer einzuschätzen. Am Ende weiß der Betroffene, welche seiner Einstellungen und Eigenschaften in den sozialen und pflegerischen Berufen weiterhelfen werden.

Wenn die Entscheidung zugunsten eines solchen Berufes einmal gefallen ist, ist es gut, wenn man die BKK Diakonie als verlässlichen Partner an seiner Seite hat. Sie ist mit ihren Top-Leistungen besonders spezialisiert auf Mitarbeitende in sozialen Bereichen. Viele ihrer Angebote gehen über die normalen Leistungen gesetzlicher Krankenkassen hinaus.