„Ohne Radfahren fehlt mir was“

Stefan Homann (52), BKK-Diakonie-Mitglied und als Leiter der Freiwilligenagentur Bethel verantwortlich für das Betheljahr

„20 Minuten morgens mit dem Rad zur Arbeit fahren und nachmittags wieder zurück, das mache ich seit neun Jahren konsequent bei jedem Wetter. Auch sonst versuche ich, so viele Wege wie möglich mit dem Rad zu fahren. Die Bewegung an der frischen Luft tut mir gut und in der Stadt bin ich so oft schneller unterwegs als mit dem Auto.

Nun sind wir im Sommer umgezogen, bis zur Arbeit brauche ich jetzt nur noch ein paar Minuten. Meine Kollegen beneiden mich, aber ich habe schnell gemerkt: Mir fehlt etwas! Ich treibe zwar auch sonst viel Sport und laufe zwei, drei Mal pro Woche, aber das ist kein Ersatz für diesen täglichen „Bewegungshappen“ vor und nach der Arbeit. Auf dem Weg kann ich meine Gedanken sortieren, bekomme den Kopf frei und habe eine kleine Pause zwischen den Anforderungen im Job und in der Familie als Vater von drei Kindern. Darum fahre ich jetzt extra einen Umweg und schaffe mir so wieder diese bewegte Pufferzone.

Das Tolle am Radfahren ist für mich, dass man es so einfach in den Alltag integrieren kann. Ich muss mich nicht extra umziehen und erledige Wege, die ich sowieso fahren muss. Was mir damals den Einstieg erleichtert hat? Die Strecke zur Arbeit war mit rund sechs Kilometern nicht zu lang und nicht zu kurz, das passte. Sich nicht zu viel und nicht zu wenig vornehmen, das ist gerade am Anfang wichtig.

Außerdem müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Ich habe ein gutes Fahrrad, passende Kleidung, guten Regenschutz, sonst macht das alles keinen Spaß. Jeder muss für sich das richtige Maß finden. Meine Frau hat sich zum Beispiel ein E-Bike gekauft. Nach unserem Umzug hat sie jetzt den längeren Weg zur Arbeit, zum Teil ist die Strecke ganz schön bergig. Mit dem E-Bike ist sie motiviert und fährt total gerne. Wenn Bewegung Spaß macht, kommt der Rest von ganz alleine.“

Buchtipp:

Lieben, lachen und nie mit dem Lernen aufhören, das ist neben Bewegung und vernünftiger Ernährung die beste Gesundheitsvorsorge, so lautet die überraschend einfache Botschaft des Krebsforschers Prof. Heinz Ludwig. Ausführlich beschreibt er die Empfehlungen in seinem neuen Buch „Richtig leben, länger leben – 5 Dinge, die wir tun können, um gesund zu bleiben“, erschienen im Verlag edition a.